1. Der Hundefriseur ist nur was für Schoßhündchen
Nein ! Natürlich gibt es bei einigen Salons noch den verhätschelten Schoßhund der unnatürlich frisiert wird. Jedoch haben hier viele Groomer umgedacht. Bei der Fellpflege geht es nicht nur um ein schönes Aussehen sondern um die Gesundheit der Haut, einer funktionierender Temperaturregelung und somit um die Gesundheit des Hundes. Für jeden Hundebesitzer sollte die Fellpflege des Hundes selbstverständlich sein. Entweder überlässt man diese dem Hundefriseur oder lässt sich diese von ihm erklären.
2. Der Fellwechsel findet nur zweimal im Jahr statt
Nicht unbedingt. Wenn unsere Hunde heute noch in freier Natur leben würden, gäbe es im Jahr tatsächlich nur zwei Fellwechel. Da der Fellwechsel jedoch durch Licht und Temperatur gesteuert wird, hat sich dies geändert. Unsere Hunde sind den ganzen Tag und auch noch Abends in beleuchteten Räumen und auch im Winter ist es für sie mollig warm. Daher befinden sich viele Hunde ganzjährig im Fellwechsel.
3. Das Fell muss nicht gepflegt werden. Das fällt ja von alleine aus.
Das ist falsch ! Beim Fellwechsel sterben die Deckhaare an der Wurzel ab, fallen aber nicht unbedingt aus. Sie versperren den neuen Haaren den Weg. Daher muss der Hund gebürstet oder getrimmt werden.
4. Mit der Schermaschine geht die Pflege leichter
Stimmt nicht ! Hier die Erklärung: Das Hundefell besteht aus zwei Schichten, dem Deckhaar und der Unterwolle.Das Deckhaar schützt vor Regen, Sonne, Hitze und Kälte. Eine Schermaschine schneidet durch beide Schichten und zerstört somit das schützende Deckhaar. Die abgestorbene Unterwolle bleibt in der Haut stecken, der Haarwechsel wird eingestellt.
5. Bürsten reicht doch
Sogenannte Trimm Rassen wie z.B. Dackel, Schnauzer oder West Highland Terrier haben von Natur aus ein raues Fell. Hier werden die abgestorbenen Haare am besten herausgezupft ( Trimmen ). Mit der Bürste allein könnte man nicht alle Haare vollständig entfernen. Bei anderen Rassen, die ein besonders dichtes Fell haben wie z.B. der Golden Retriever muss man die Unterwolle herausholen ohne das Deckhaar zu beschädigen. Dies geschieht durch das Carding.
6. Hunde dürfen nicht gebadet werden
Richtig ist: Hunde sollen auf keinen Fall mit Haarshampoo, Geschirrspülmitteln oder ähnlichem gebadet werden. Die Haut des Hundes ist dünner als beim Menschen und hat einen neutralen ph-Wert. Dreckspatzen sollten daher mit einem ph neutralem Shampoo ( ph Wert 7 ) gewaschen werden. Um die Rückfettung der Hundehaut zu gewährleisen hilft ein Hunde-Conditioner.
7. Im Sommer wird das Fell geschoren, damit der Hund nicht schwitzt
Die Regulierung der Körpertemperatur ist für viele Hunde ein Problem. Sie haben nur an den Pfoten Schweißdrüsen. Hunde mit wenig Fell können auf natürliche Art Wärme über die Haut abgeben. Bei Tieren mit dickem Fell staut sich die Körperwärme. Aber Achtung : Wirklich zu schaffen macht den Hunden nicht das lange Deckhaar, sondern die Unterwolle. Hier hilft kein scheren, sondern nur bürsten und nochmals bürsten.